07.11.2018 / komba gewerkschaft nrw

komba Reportage: BERUFSBILD VERMESSUNGSTECHNIKERIN - Zwischen Innen- und Außendienst

Vermessungstechnik ist vielseitig. Soviel wird direkt klar, wenn Denise Schlagkamp und Lisa Wnuck (beide komba Ortsverband Oberhausen) beginnen, von ihrem Beruf zu erzählen. Die beiden jungen Frauen gaben Einblicke in ihren komplexen und abwechslungsreichen Arbeitsalltag.

2015 haben beide ihre Ausbildung bei der Stadt Oberhausen als Vermessungstechnikerinnen begonnen. Bei Denise war es vor allem das Interesse an Mathematik und Zeichnen, Lisa entschied sich aufgrund der Komponenten Naturwissenschaft, Technik und Geografie für den Ausbildungszweig.

Seit Sommer 2018 sind sie erfolgreich ausgebildete Vermessungstechnikerinnen und wollen ihre Kompetenzen nun mit einem Studium erweitern.„Das Studium des Vermessungswesens ist berufsbegleitend und dauert in der Regel 4,5 Jahre. In den Abendstunden und samstags finden Vorlesungen statt“, erklärt Lisa.

Die Stadt Oberhausen, und das freut die Nachwuchskräfte ganz besonders, unterstützt die jungen Frauen bei ihren ehrgeizigen Plänen. Seit Beginn der Ausbildung gefällt ihnen die bunte Mischung aus Büroarbeit und vielen Einsätzen an der frischen Luft. In ihrem Berufsfeld geht es viel um mathematisches, logisches Denken. Doch, wie genau sieht die Arbeit in der Vermessungstechnik aus?

 

Ganzheitlicher Prozess: vorbereiten, messen, auswerten

Ihre Arbeit beginnen sie ganz klassisch wie viele ihrer Kolleginnen und Kollegen im Büro. Sie erhalten Messaufträge und begeben sich auf Recherche nach den Daten im Geoinformationssystem-(GIS-)Portal. Danach treffen sie alle nötigen Vorbereitungen,planen Personal und die jeweiligen Messgeräte für den Außendienst. Dann geht es raus. Am Messort angekommen, verschaffen sie sich erst einmal einen Überblick. Die Herausforderung dabei ist nicht zuletzt, die zahlreichen Messgeräte genau zu kennen.„Dafür müssen wir wissen, wie die unterschiedlichen Vermessungen ablaufen.

Je besser man sich mit der Vermessungsarbeit auskennt, desto schneller kann ein Messauftrag fertiggestellt werden“, erläutert Lisa.Zurück im Büro werten Denise und Lisa die gemessenen Daten aus. Die Ergebnisse werden kontrolliert, mögliche Fehler behoben und ein Riss, eine Zeichnung mit detailliertem Messaufbau, gefertigt. Nachdem der Vorgesetzte die erhobenen Daten überprüft hat, werden sie an das Liegenschaftskataster übergeben und dort in das GIS-Portal übernommen. Alle Daten, die im Außendienst erhoben werden, dienen in den meisten Fällen der Fortführung von Karten und Plänen für verschiedenste Anwendungsbereiche wie Bauvorhaben. „Es gibt aber ab und zu andere Fälle, wo die erhobenen Daten weitere wichtige Rollen spielen. Beispielsweise markieren wir für den Kampfmittelräumdienst mögliche Auftreffpunkte von früheren Kampfmitteln. So kann an der richtigen Stelle nach Blindgängern gesucht werden“, beschreibt Denise.

Einen Auftrag ganzheitlich zu bearbeiten bedeutet für die beiden Frauen, alles im Büro vorzubereiten, die Messung vor Ort zu übernehmen und anschließend auch die Auswertung im Büro durchzuführen. Ein Dreiklang, der beiden besonders gut an ihrer Arbeit gefällt.

Genauso vielseitig wie der Beruf selbst sind die Eigenschaften, die Interessierte dafür mitbringen sollten. Neben mathematischem, logischem und technischem Verständnis ist eine sorgfältige und exakte Arbeitsweise notwendig. Auch Wind und Wetter dürfen einen in diesem Berufszweig nichts anhaben. „Der Außendienst findet bei jeder Wetterlage und zu jeder Jahreszeit statt“, macht Lisa deutlich.

Gewerkschaftliches Engagement

Nicht nur die Ausbildung absolvierten sie gemeinsam, sondern ihr Weg führte sie auch in den Ortsverband Oberhausen. Der Grund war einfach, beide wollten sich gewerkschaftlich engagieren und fühlten sich bei der komba sofort wohl. Nach kurzer Zeit entdeckten sie die Freude am aktiven Ehrenamt und traten der frisch gegründeten Jugendgruppe bei.

Mittlerweile hat Denise seit wenigen Monaten den Vorsitz und Lisa ihre Stellvertretung übernommen. Was sie mit ihrer örtlichen Arbeit erreichen wollen, ist für die zielstrebigen Frauen klar: „Mit der Jugendarbeit möchten wir bewirken, dass sich mehr junge Leute einer Gewerkschaft anschließen und so die Interessenvertretung noch stärker besetzt ist“, sagt Denise.

Ein weiteres Ziel ihrer Arbeit ist die Stärkung des Zusammenhalts – im Job wie im Ehrenamt.

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